Larry Holmes (* 3. November 1949 in Cuthbert, Georgia, USA) ist ein ehemaliger US-amerikanischer Boxer. Er gilt als einer der besten Schwergewichtsboxer, insbesondere als einer der besten Jabber aller Zeiten.
Amateur:
Seine Bilanz war 18-3. Er unterlag in der Olympiaausscheidung 1972 Duane Bobick.
Profi:
Holmes gab 1973 seinen Debütkampf im Profiboxen. Seinen ersten bedeutenden Erfolg errang er im März 1978 mit einem hohen Punktsieg über den harten Puncher Earnie Shavers, wodurch er das Recht erlangte, um die WBC-Weltmeisterschaft zu kämpfen. Am 9. Juni 1978 gewann er diesen Titel in einem der spektakulärsten Kämpfe der Boxgeschichte durch einen knappen Punktsieg gegen Ken Norton. In der Folgezeit verteidigte er diesen Titel sechzehn Mal erfolgreich, unter anderem gegen (den allerdings schon fast 40-jährigen) Muhammad Ali, abermals gegen Earnie Shavers (den er diesmal in der 11. Runde durch KO bezwang), Leon Spinks, Gerry Cooney, Trevor Berbick, Mike Weaver und Tim Witherspoon. 1983 legte Holmes seinen WBC-Titel freiwillig nieder, um den Weltmeistertitel der neu gegründeten IBF kampflos anzunehmen.
Holmes verteidigte den IBF-Gürtel gegen James Smith, David Bey und Carl Williams, bevor er am 21. September 1985 überraschend vom ebenfalls unbesiegten Michael Spinks knapp nach Punkten geschlagen wurde. Spinks, welcher bis dato im Halbschwergewicht boxte und dort unumschränkter Champion war, fügte Holmes nach 48 Siegen nicht nur dessen erste Niederlage zu, sondern verhinderte gleichzeitig auch, dass dieser den Rekord von Rocky Marciano einstellte, nach 49 Kämpfen siegreich abtreten zu können. Einige Journalisten vermuteten daher, dass durch das umstrittende Punkturteil zugunsten Spinks die Egalisierung von Marcianos Rekord verhindert werden sollte. Nachdem Holmes auch die Revanche gegen Spinks knapp nach Punkten verlor, verkündete er seinen Rücktritt vom aktiven Boxsport.
Holmes versuchte danach mehrmals ein Comeback, wurde aber nicht mehr Weltmeister. Am 22. Januar 1988 unterlag er dem neuen Weltmeister Mike Tyson durch K.o. in Runde vier; dies blieb die einzige KO-Niederlage in seiner fast 30-jährigen Profikarriere.
Im Juni 1992 unternahm Holmes, nunmehr 42-jährig, einen erneuten Versuch, den WM-Titel zurückzuerobern, und unterlag Evander Holyfield nach Punkten. Zuvor hatte er sich gegen Ray Mercer durchgesetzt. Seinen letzten Titelkampf verlor Holmes im April 1995 knapp nach Punkten gegen den WBC-Titelträger Oliver McCall, der überraschend Lennox Lewis besiegt hatte. 1997 verlor Holmes umstritten durch nicht einstimmige Entscheidung gegen den bis zu diesem Zeitpunkt ungeschlagenen Dänen Brian Nielsen.
1999 war ein Kampf gegen den ein knappes Jahr älteren George Foreman geplant, welcher 1994 ein Comeback als Weltmeister geschafft hatte. Foreman sagte diesen Kampf jedoch (angeblich auf Druck seiner Ehefrau) ab. Larry Holmes bestritt noch Kämpfe um den sogenannten „Legends of boxing“ – Schwergewichtstitel, unter anderem gegen seine früheren WM-Gegner James Smith und Mike Weaver, die er abermals bezwang.
Seinen letzten Boxkampf trug Holmes 2002 im Alter von 52 Jahren gegen „Butterbean“ Eric Esch aus, den er über zehn Runden nach Punkten besiegte. Holmes hatte zuvor dem Drei-Zentner-Mann, welcher den ominösen Titel des „Superschwergewichtsweltmeister“ hielt, die sportliche Reputation abgesprochen und ihn als „Zirkusnummer“ bezeichnet. Davon fühlte sich angeblich Esch derart beleidigt, dass er Holmes zum Kampf herausforderte. In diesem stand er allerdings gegen den Exweltmeister auf verlorenem Posten, nur in der letzten Runde geriet Holmes in Bedrängnis und wurde angezählt, obwohl er nicht zu Boden gegangen war.
2008 fand Holmes Aufnahme in die International Boxing Hall of Fame.
Quelle / Wikipedia