Box Fachbegriffe U – V
UD – UD „Unanimous Decision“ bedeutet einstimmiger Punktsieg, d.h., daß alle Punktrichter beim Addieren der Punkte den gleichen Boxer als Sieger sehen.
Unze – Unze ist eine Maßeinheit. Abgeleitet wird es aus dem Lat. uncia gleichbedeutend mit „zwölftel“ in der deutschen Sprache. Das Einheitszeichen für Unze ist „oz“ (vom ital. onza). Die Unze beträgt exakt 28,3495231 Gramm (~28,35 Gramm). Ein 10 oz Handschuh wiegt demzufolge 283,50 Gramm.
Uppercut – Der „Uppercut“ ist ein kraftvoller Aufwärtshaken, welcher gegen einen nach vorne drägenden Gegner geschlagen wird. Der Uppercut wird aus der Körperdrehung heraus ausgefürt. Mit einem präzisem Uppercut kann die Doppeldeckung des Gegners durchschlagen werden.
Aufwärtshaken (auch als Uppercut oder Kinnhaken bekannt)
Verbände – Für den Amateur und den Profi Boxsport gibt es verschiedene Verbände. Im Profibereich gibt es vier bedeutende internationale Verbände, die einen dementsprechenden Weltmeistertitel vergeben. IBF (International Boxing Federation), WBA (Wórld Boxing Association), WBC (World Boxing Council) und der WBO (World Boxing Organization) – (siehe Verbände unter Links).
Verbotene Handlungen – (siehe beigefügtes Bild)
Verletzungsrisiko – Sowohl beim Amateur- als auch Profiboxen besteht ein akutes Verletzungsrisiko an den getroffenen als auch an den schlagausführenden Körperteilen. Dagegen lässt sich bisher kein sicherer, methodisch einwandfreier Kausalzusammenhang zwischen mittel- und langfristigen Gesundheitsrisiken, insbesondere mit neurologischen Folgeerscheinungen und dem Boxsport herstellen. Dies ist darauf zurück zu führen, dass trotz der langen Tradition des Boxens nur eine geringe Zahl von systematischen Studien über die neuropsychiatrischen Folgen zur Verfügung steht und Kontrollgruppen nur schwer zu definieren sind. Insgesamt wird das Risiko von Verletzungen kontrovers diskutiert. Auf der einen Seite fordert die BMA (Gewerkschaft der britischen Ärzte) ein generelles Boxverbot aufgrund des gesundheitlichen Risikos. Auf der anderen Seite wird argumentiert, dass die Boxer unter Aufsicht des Trainers sowie des Ringrichters, der Punktrichter und des Ringarztes stehen. Diese können einen Kampf abbrechen, wenn die Gesundheit des Boxers schwerwiegend gefährdet ist (technischer K.O.), wenngleich dies im Profiboxen dem Schiedsrichter vorbehalten ist. Die pathologischen Konsequenzen betrachtet, gilt es grundsätzlich zwischen dem Profi- und dem Amateurboxen zu unterscheiden, da Amateurboxer in der Regel einmal jährlich und vor den Kämpfen medizinisch untersucht werden (inklusive EKG, Augen- und Laboruntersuchungen). Profiboxkämpfe werden ohne diese weitgehenden Schutzmaßnahmen ausgetragen. So ist bei akuten Komplikationen, neuropsychologischen und neurodegenerativen Risiken ein deutlicher Unterschied zwischen Profi- und Amateurboxen auszumachen, wenngleich der bessere Schutz von Amateuren die erheblichen Gefahren des Boxens nicht grundsätzlich vermeiden kann.
Im Deutschen Ärzteblatt wurde hierzu eine Übersichtsarbeit vorgelegt[1], in der selektiv die wesentlichen Inhalte der aktuellsten und umfassendsten Original- und Übersichtsarbeiten aus den Jahren 2000 bis 2010 zu den akuten, subakuten und chronischen neuropsychiatrischen Folgen des Boxens ausgewertet wurden. Diese weist auf die Besonderheit des Boxens hin, da es im Unterschied zu anderen gesundheitsgefährdenden Sportarten beim Boxen entscheidend für Sieg oder Niederlage ist, ob es gelingt, dem Gegner mit einer Aufprallgeschwindigkeit der Faust von bis zu zehn Metern pro Sekunde ein möglichst akut wirksames Schädel-Hirn-Trauma zu verpassen, bei dem der Kopf unter Umständen mit der mehr als 50-fachen Erdbeschleunigung in Bewegung versetzt wird.
Zusammengefasst besteht neben der regelkonformen Läsion des Gegners, etwa durch eine Commotio cerebri (K. o.), beim wettkampforientierten Boxen ein erhebliches Risiko für akute Verletzungen an Kopf, Herz und Knochen. Postakut überdauern die neuropsychologischen Defizite die meisten subjektiv wahrgenommenen Folgen stumpfer Schädel-Hirn-Traumata. Die repetitiven Hirntraumata einer lang dauernden Karriere können zu einer Boxerdemenz mit neurobiologischer Ähnlichkeit zur Alzheimer-Krankheit führen. Rückblickend betrachtet waren die häufigsten Ursachen, die zum Tode im Boxring führten kardiale Komplikationen, Risse von Leber oder Milz sowie Kopf- und Nackenverletzungen wie Zerreißungen oder Thrombosen größerer Hirngefäße, Epiduralblutungen, Subduralhämatome und andere Verletzungen.
WM Gürtel – Jeder Verband hat seinen eigenen Weltmeister in den verschiedenen Gewichtsklassen. Jeder Verband hat somit auch je einen eigenen WM Gürtel.
Zeit – Die „Zeit“ eines Profi-Boxkampfes wird wie folgt bemessen: Eine Runde dauert regulär drei Minuten. Die Pause zwischen den Runden ist eine Minute lang. WM Kämpfe gehen über zwölf Runden, jedoch können internationale Kämpfe auch nur über zehn Runden und Aufbaukämpfe auch nur über vier Runden gehen.
Im Amateurboxsport werden vier Runden angesetzt, die bei den Männern über eine Zeit von zwei Minuten und drei Runden von je zwei Minuten bei den Frauen geht. Zwischen den Runden wird je eine Minute unterbrochen.
zu Boden – Der Niederschlag bzw. als „zu Boden“ gehen gilt ein Kämpfer, wenn … ,Wortlaut aus den DBV-Wettkampfbestimmungen § 38, … er durch Schlagwirkung:
a) den Ringboden mit einem anderen Körperteil als den Füßen berührt,
b) kampf- oder verteidigungsunfähig in den Seilen hängt,
c) sich außerhalb oder teilweise außerhalb der Ringseilbegrenzung befindet,
d) stehend kampf- oder verteidigungsunfähig ist.
- Ist ein Boxer „zu Boden“, beginnt der Ringrichter zu zählen. Sein Gegner hat sich in eine neutrale Ecke zu begeben. Geschieht dies nicht und leistet der Betreffende auch der angedeuteten Aufforderung des Ringrichters nicht Folge, kann dieser das Zählen solange einstellen, bis der Boxer seine Anordnung befolgt hat.
- Das Anzählen erfolgt im Sekundenrhythmus mit den Zahlen „1“ bis „10“. Der Ringrichter ist verpflichtet, mindestens bis „8“ oder aber auch bis „9“ zu zählen und muss dann bei Kampffähigkeit die Begegnung fortführen lassen. Stellt er fest, dass der Athlet noch nicht fähig ist, den Kampf fortzusetzen, zählt er bis „10“ und beendet somit den Kampf.
- Gibt ein Ringrichter nach der Zahl „8“ den Kampf durch das Kommando „box“ wieder frei und geht alsdann ein Kämpfer erneut „zu Boden“, ohne einen Schlag erhalten zu haben, hat der Ringrichter das Zählen fortzusetzen, wobei er mit „9“ beginnt.
- Wenn ein Kämpfer in einer Runde dreimal oder im gesamten Kampfverlauf viermal bei „zu Boden“ angezählt wird, hat der Ringrichter den Kampf abzubrechen. Bei den Schüler-, Kadetten- und Juniorenklassen gilt, dass der Kampf abgebrochen wird, wenn im gesamten Kampfverlauf dreimal bei „zu Boden“ angezählt wird. Der Punktrichter hat jeden Niederschlag mit dem Vermerk KD (knock down) in der Punkttabellenrubrik des niedergeschlagenen Kämpfers festzuhalten. Erfolgt der Niederschlag durch einen Kopftreffer, ist dem Vermerk KD ein h (head) hinzuzufügen (KDh).
- Trifft für beide Kämpfer der Begriff „zu Boden“ zu, wird entsprechend den Regeln gezählt, und zwar so lange, wie sich ein Boxer „zu Boden“ befindet. Werden beide Boxer ausgezählt (Doppel-KO), wird derjenige Kämpfer zum Sieger erklärt, der punktmäßig im Vorteil ist.
- Der „Gong“ darf als Zeichen zur Beendigung einer Runde nicht geschlagen werden, wenn ein Boxer angezählt wird. Ausgenommen davon ist das Zeichen zur Kampfbeendigung eines Finalkampfes der Deutschen Einzelmeisterschaften oder eines Turnierwettbewerbes.
- Die Ruhepausen dürfen durch das Zählen nicht verkürzt werden.
Quelle / Wikipedia
Boxclub Rosenheim / Bayer