Million Dollar Baby

Titel: Million Dollar Baby
Produktionsland: USA
Produktionsjahr: 2004
Länge: 132 (Min.)
Verleih: Kinowelt

             

Frankie Dunn (Clint Eastwood) ist ein Urgestein des Boxens, fast sein gesamtes Leben hat er als Trainer und Manager mancher Boxlegenden im Ring verbracht. Eine Karriere voller Höhepunkte, doch sein Privatleben ist eine Katastrophe. Mit seiner eigenen Tochter hat er sich vor Jahren bereits überworfen und deshalb keinerlei Kontakt mehr zu ihr. Dementsprechend zurückgezogen lebt Frankie auch, gemäß seinem Credo als Trainer, dass es das allerwichtigste ist, dass die eigene Deckung stimmt lässt er kaum jemanden an sich heran, nur der Ex-Boxer Scrap (Morgan Freeman) darf sich sein Freund nennen.
Eines Tages taucht unvermutet Maggie Fitzgerald (Hilary Swank) in Frankies Box-Zentrum auf und wünscht sich nichts sehnlicher, als von ihm trainiert zu werden. Doch Frankie lehnt zunächst ab, sie sei, so wird Maggie beschieden, zu alt, um mit dem Boxen anzufangen, außerdem trainiere er keine Frauen. Doch das alte Raubein hat nicht mit Maggies Beharrlichkeit und ihrem eisernen Willen gerechnet, Tag für Tag kommt sie wieder in die Halle und trainiert verbissen, bis Frankie schließlich nachgibt. Zu seinem erstaunen muss er recht bald feststellen, dass die zähe kleine Texanerin sich aus ähnlichen Verhältnissen wie er hochgeboxt hat. Aus dem Kampf der beiden miteinander wird mehr und mehr eine Freundschaft, die sich schnell zu einer Art Ersatzfamilie entwickelt, mit der Frankie und Maggie die (inneren) Verwundungen ihrer jeweils eigenen Familie kompensieren können. Allerdings ahnen beide noch nicht, dass der Kampf, auf den hin sie trainieren, einer um Leben und Tod sein wird…

Zugegeben: Ein Boxerfilm unter der Regie von Clint Eastwood, das ist im ersten Moment nicht gerade das, was ein Cineasten-Herz höher schlagen lässt. Natürlich ist der Ablauf der Story zunächst vorhersehbar, Frankie wird Maggie trainieren und natürlich bekommt sie ihre Chance auf den großen Fight. Allerdings wer jetzt eine Entwicklung à la Rocky erwartet, wird sein blaues Wunder erleben. Denn Eastwood, der bereits unzählige Filme unter eigener Regie abgedreht hat, läuft hier zu ungeahnten neuen Höhen auf: Er inszeniert ein gefühlvolles Drama, das mit einem bemerkenswerten Twist, der hier allerdings nicht verraten sei, aus dem Boxerdrama eine emotional stimmige und sehr berührende Geschichte macht. Ein echtes Stück klassisches Hollywood-Erzählkino, das es heute in dieser Form kaum mehr gibt.
„Vielleicht nicht der Boxerfilm, den Sie sehen wollten, aber der Boxerfilm, den Sie sehen sollten“, so urteilt der US-Filmkritiker Roger Ebert, und ich bin geneigt, ihm vorbehaltlos zuzustimmen. Bislang gewann der Film bereits zwei Golden Globes für den Besten Film und die Beste Hauptdarstellerin, immerhin hatte sich Hauptdarstellerin Hilary Swank 25 kg Muskelmasse antrainiert, um ihrer Rolle gerecht zu werden. Auch bei der Oscar-Verleihung wusste man das Engagement Swanks und Clint Eastwoods Meisterschaft zu würdigen, mit vier Oscars in den zentralen Kategorien \“Bester Film\“, \“Beste Regie\“, \“Beste Hauptdarstellerin\“ und \“Bester Nebendarsteller\“ hatte Hauptkonkurrent Martin Scorsese wieder einmal das Nachsehen. Er errang zwar mehr Trophäen, doch die wirklich bedeutsamen Preise gingen samt und sonders an Million Dollar Baby.

Und wer weiß, vielleicht wird Eastwoods Film ja auch an den Kinokassen einer der ganz großen Abräumer dieses Jahres. Nach der Oscar-Nacht stehen die Chancen dafür auf jeden Fall denkbar gut.

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Quelle / Wiki + imdb.de + cinema.de + sportal.de + stream800.com
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